4. Januar - ein Tagebucheintrag
Frau Müller (Name geändert) hatte Tage vorher um einen Transport eines Doppelbettes für einen syrischen Flüchtling gebeten, der z.Zt. in ihrem Haus wohnt. Es hatte mehrere Tage lang geregnet und wir warteten auf einen Termin, dieser war für Donnerstag, den 04.01. anvisiert.
Es regnete an diesem Tag nicht und wir sagten zu, hängten den Anhänger an und fuhren los. Der junge Mann hatte bei Frau Müller Unterkunft gefunden, nachdem er seine bisherige Wohnung verlassen musste und durfte auch sein Bett dort zwischenlagern. Also, Bett mit allem Zubehör aufgeladen, zum Glück noch kein Regen und alles hin zur neuen Bleibe.
Da wir gerade in der Nähe von Burgdorf waren, dachte meine Frau daran, dass im Haus einer Freundin noch ein Doppelbett stand und Naomi eventuell ein solches gebrauchen könnte. Naomi ist eine Flüchtlingsfrau aus Ruanda. Sie hat ihren Mann im dort herrschenden Bürgerkrieg verloren und lebt hier nun mit ihren drei Kindern: Joshua, Ruth und Sara. Naomi wartet noch auf zwei weitere Kinder, die bald noch nachkommen sollen. Wir fuhren also zu Naomi. Dort hatten wir im Dezember eine komplette Küche aus einer Haushaltsauflösung abgeliefert, da die dort vorhandenen Möbel nich als Küche zu bezeichnen waren. Auf die Frage, ob noch Bedarf für ein Doppelbett besteht, kam ein hoffnungsvolles "Ja", sie wäre sehr dankbar, wenn das möglich wäre. So organisierten wir das vorhandene Doppelbett und konnten sogar noch von einem Nachbarn unserer Freundin zwei Sessel mitnehmen. Wir halfen noch beim Aufbau des Bettes. Im Nu war der Zusammenbau unter Mithilfe geschafft.